Autorin des Buchs
Auszug aus dem Vorwort
Es gibt zwar bereits zahlreiche Bücher zur Mensch-Pferd-Beziehung und Kommunikation, und auch das World Wide Web quillt förmlich über. Jedoch darf jeder für sich entscheiden, welchen Informationen und Strömungen er folgt. Eine Wertung nehme ich nicht vor und dies steht mir auch nicht zu, zumal ich davon ausgehe, dass wir alle das geben und tun, wozu wir in der Lage sind.
Auch ich habe mich bei vielen Meistern, Lehrern und Mentoren zum Umgang und zur Kommunikation mit Pferden schulen lassen. Nach wie vor lese ich viel und bin offen für inspirierende Impulse. Doch eines wurde mir immer deutlicher bewusst: Ich habe von den besten Meistern ihres Fachs in Persona gelernt, den Pferden selbst. Und immer wieder wurde und werde ich auf dieses Wissen in mir zurückgeworfen.
Viele Lehren sprechen davon, dass alles in uns selbst beginnt, mit unserer Präsenz und dem Jetzt. Davon bin ich ebenso überzeugt. Doch was, wenn wir diesen Zugang zu uns nicht finden? Wenn sich diese schöne Präsenz und das Gefühl, im Jetzt zu sein nicht einstellt? Was, wenn das Verhalten unserer Pferde uns immer wieder Rätsel aufgibt und Gefühlschaos in uns auslöst, welches nicht allein lösbar ist oder schmerzhafte Punkte erreicht und Grenzen in uns berührt werden, an die wir nicht heran wollen?
Pferde können Knöpfe drücken, die zu unseren un-bewussten Themen führen. Diese haben wir meist gut hinter Masken verborgen oder hinter dicken Mauern verwahrt. Pferde kratzen an diesen Mauern und weisen uns auf Inkongruenzen, also das nicht stimmige Innere und Äußere, hin. Geht es uns wirklich gut, wenn wir es behaupten? Ein immerwährender Kreislauf kann hieraus entstehen.
Was braucht es? Wie komme ich zu mir? Es gibt keinen Schalter mit der Aufschrift „Mach das weg!“, den wir einfach in uns umlegen können. Das wäre wunderbar, nur hätten dann viele Therapeuten vermutlich keine Daseinsberechtigung mehr.
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